Beteiligung

Das Bezirksamt musste aus Gründen des Lärmschutzes, des Denkmalschutzes und der Pflege-Kapazitäten beim Grünflächenamt leider gegen die Wunsch-Variante der Nutzerinnen und Nutzer entscheiden. Eine große Holz-Half-Pipe wird es am neuen Standort nicht geben. Die Ausführungsplanung der beauftragten Büros Henningsen und Maier-Landschaftsarchitekten soll aber alle gewünschten Fahr-, Roll- und Sprung-Funktionen auch in der nun zur Ausführung kommenden Pool-Variante enthalten. Durch Beteiligungsworkshops und weitere Veranstaltungen haben zukünftige Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit ihre Ideen in den Planungsprozess einzubringen.

1. Beteiligungsworkshop 29. + 30.10.2021

Vorstellung des Projekts

Ralf Maier stellt zunächst die beteiligten Büros und den bisherigen Verlauf der Planung dar. Dazu gehört auch der bisher erfolgte Planungsprozess, der von Urban Catalyst GmbH und Mellowpark GmbH durchgeführt und dokumentiert wurde. Es wird bereits jetzt die Lärmproblematik verdeutlicht.
Daraufhin wird die Machbarkeitsstudie von Henningsen Landschaftsarchitekten PartG mbB und Maier Landschaftsarchitektur/ Betonlandschaften vorgestellt. Die Vorstellung umfasst die Bestandsanalyse und das Planungskonzept des Aktivparks, sowie die Varianten 1 und 2 des Skateparks. Auch hier wird die Lärmproblematik nochmals aufgenommen und dargestellt. Es wird aufgezeigt, dass aufgrund der durchgeführten Schalltechnischen Untersuchungen eine Holzrampe an dem Standort nicht möglich ist.
Die Teilnehmenden sind nicht glücklich darüber, dass der Erhalt Ihrer Holzrampe nicht möglich ist, da die Szene eine große Identifikation zu der Rampe hat. Ralf Maier versucht zu erklären, dass Elemente aus der bestehenden Holzrampe in den modernen Betonbowls integriert werden sollen.
Nach der Diskussion über den Verbleib der Holzrampe werden einige Beispielfotos von realisierten Rollsportanlagen gezeigt. Zum Schluss werden jeweils 2 Varianten für den Street- und Bowlbereich vorgestellt, um den späteren Nutzer:innen verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung aufzuzeigen. Auch wichtige Planungsgrundlagen wie Erhalt von Bestandsbäumen, Wegebeziehungen und der räumlichen Aufteilung des Plangebiets werden vorgestellt, bevor sich das Planungsgebiet vor Ort angesehen wird.

Diskussion

Anhand der Vorstellung und ausgelegter Pläne werden die unterschiedlichen Bereiche mit den Teilnehmer:innen diskutiert und Vor- und Nachteile der einzelnen Varianten herausgearbeitet.

Statement von der Mellowpark GmbH:

Mellowpark GmbH erläutert nochmal den im Vorfeld stattgefundenen Planungsprozess und Abstimmungen und Zusagen seitens der Stadt:

– Mellowpark hat sich für die Nutzer stark gemacht und zugesagt deren Interessen zu vertreten, dass diese auch wirklich umgesetzt werden.

– Welche Bedeutung die bestehende Holzanlage für die Lokalen BMXer in Berlin – Hellersdorf hat.

– Die Zusage der Stadt, dass die Holzrampen erst abgebaut werden, wenn die neue Anlage fertiggestellt ist.

– Kinder und Jugendliche sollen beim Bau der neuen Anlage mit eingebunden werden.

1. Beteiligungsworkshop | Tag 1 | 29.10.2021

Bowls:

Grundsätzlich wird für die Bowls eine Aufteilung in mehrere Bowls bevorzugt, da die Bereiche so besser getrennt werden können. Eine Trennung von unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ist in verschiedenen Bowls zudem einfacher als in einem großen. Zudem wird angenommen, dass durch die Aufteilung mehrere Personen gleichzeitig fahren können, ohne befürchten zu müssen, mit anderen Nutzer:innen zusammenzustoßen. In einem großen zusammenhängenden Bowl wird befürchtet, dass es zu mehr Nutzungskonflikten kommen wird. Dieser Punkt wiegt für die Teilnehmenden schwerer, als die hohe Vielfältigkeit an Fahrmöglichkeiten, die im zusammenhängenden Bowl entstehen.
Generell ist es der Wunsch Pools/ Bowls zu bekommen, die unterschiedlichen Höhen aufweisen und ggf. unterschiedliche Radien, um auch innerhalb der kleineren einzelnstehenden Bowls eine erhöhte Vielfältigkeit zu erhalten. Dazu wären laut Aussagen der Nutzer:innen möglicherweise auch verbindende Elemente zwischen den Bowls möglich. Auch würden sich die Nutzer:innen über eine Spine oder Jumpbox freuen. Das könnte bei genügend Platz ggf. durch ein Center Piece ermöglicht werden.
In der Variante 2, die bevorzugt wird, wünschen sich die Teilnehmer:innen ebenfalls einen Kidney Bowl für Anfänger:innen. Dieser könnte nach ihren Aussagen den Snakerun ersetzen.

Im Flowbowl wird sich ein Deepend gewünscht, dass zwischen 3,00 und 3,20 m tief werden soll. Das Deepend soll über einen Wasserfall mit dem Shallowend verbunden sein. Zudem gibt es den Wunsch die Transitions im Deepend parallel zu halten. Falls es möglich ist, könnte ein Doorway eingebaut werden, der gleichzeitig einen barrierefreien Ausgang gewährleisten soll. Zudem sollte für die WCMX-Nutzer:innen über einen Roll-In nachgedacht werden. Auch der Clover Bowl soll laut den Teilnehmenden etwas tiefer werden.

Der Snake Run bietet insbesondere für Rollstuhlfahrer eine gute  Übungsmöglichkeit, wenn dieser einen ebenerdigen Zugang besitzt, der sich langsam in die Tiefe zieht. Allerdings wird von vielen lokalen Nutzer:innen der Kidney Bowl dem Snakerun vorgezogen. Hier sollte geprüft werden, ob der Kidney Bowl ebenfalls in den Entwurf eingebunden werden kann. Die Tiefe der Bowls muss allerdings grundsätzlich aus Entwässerungsgründen geprüft werden, damit diese auch entwässert werden können.

Street:

Ein Skateplaza-Charakter wird bevorzugt. Einige Nutzer:innen könnten sich vorstellen auf mehr Grünflächen im Skatepark zu verzichten In der Diskussion werden aber die positiven Effekte der Grünräume aufgezeigt. Sie bieten zum einen die Möglichkeit der oberflächigen Versickerung von Niederschlagswasser, zum anderen bieten Sie Aufenthaltsbereiche, die durch Bäume ergänzt werden und somit eine kühlende Wirkung entfalten können.

Die Vorzugsvariante für die Streetfläche ist die Variante 1. Grundsätzlich finden die Teilnehmer:innen den Entwurf gut. Insgesamt wünschen sie sich für einige Bereiche eine längere Ausfahrt und Möglichkeiten, um lange grinden zu können. Treppenanlagen innerhalb des Skateparks sind für sie nicht wichtig, dennoch sollte es in den Rampensituationen und den Möglichkeiten zu grinden/ sliden eine Variabilität (bspw. Höhen und Winkel) geben. Insbesondere die Blader:innen wünschen sich auch höhere Rails und ein Kinked Rail. Auch die Möglichkeit einige Spots in beide Richtungen zu fahren, ist der Wunsch einiger Nutzer:innen gewesen.
Für die WCMX-Sprtler:innen ist es insbesondere wichtig von beiden Seiten die Möglichkeit zu haben, mit dem Rollstuhl anzufahren. Auch hier ist eine Variabilität von unterschiedlich steilen Rampenelementen wichtig, damit für die Sportler:innen eine Steigerung ihrer Fähigkeiten möglich ist. Bei den Elementen ist es wichtig auch eckige Rails anzubieten, die mit dem Rollstuhl gegrindet werden können. Die Auffahrt auf die Rails sollte nicht zu steil sein. Es wurden zudem einige Planungsbeispiele genannt, die sich auch für Rollstuhlfahrer:innen bewährt haben.

Generell sollen Grünräume und schattenspendende Bäume in der weiteren Planung berücksichtigt werden. Auch Aufenthaltsflächen, die mit Bänken und Mülleimern ausgestattet sind, sind ein wichtiger Punkt während der Diskussion. Auch eine Überdachung ist laut Aussagen der Nutzer:innen wünschenswert. Ein wichtiges weiteres Thema für die weitere Planung stellt zudem eine Beleuchtung der Anlage dar, sodass diese auch insbesondere in den dunklen Wintermonaten genutzt werden kann.

Weiterer Zeitplan

Die weitere Zeitplanung sieht vor, dass mit dem Bau der Anlage voraussichtlich im Herbst 2022 begonnen wird. Die Stadt steht mit der GesoBau in Verbindung und klärt, ob die bestehende Holzrampe im Liberty-Park bis zur Fertigstellung erhalten bleiben kann. Zudem wünschen sich die lokalen Nutzergruppen auch während des Bauprozesses eingebunden zu werden und über den Baufortschritt in Kenntnis gesetzt zu werden.

1. Beteiligungsworkshop | Tag 2 | 30.10.2021

2. Beteiligungsworkshop 18. + 19.03.2022

Diskussion

Gemeinsam wurde das Planungsgebiet besichtigt. Anhand von Plänen und 3D-Modellen wurden die verschiedenen Konzepte diskutiert.
Die Teilnehmenden konnten ihre Wünsche und Anregungen einbringen und auf den Plänen skizzieren/beschreiben. Weitere Ideen und Anmerkungen wurden notiert, um sie im weiteren Verlauf berücksichtigen zu können. Grundsätzlich war die Stimmung der Beteiligten sehr positiv.

Die Teilnehmenden des Workshops am zweiten Tag waren zum Großteil Personen, die auch am Vortag anwesend waren.

Bowls

Die Aufteilung in 3 verschiedene Bowlbereiche wird von den Nutzer:innen positiv gesehen, da es so eine Verteilung der verschiedenen Nutzer:innen und Schwierigkeiten gibt.

Für den Snakerun ergaben sich während der Beteiligung keine Änderungswünsche. Bei den Einfahrten (Roll-In) in den Snakerun soll lediglich darauf geachtet werden, dass diese nicht zu steil werden.

Für den kleineren Bowl am Rand der Anlage wurde der Wunsch geäußert, diesen in seinem Charakter und der Form an einen klassischen Kidney-Bowl anzupassen. Zu diesem Zweck sollen die Radien etwas verringert werden. Zudem wurde angemerkt, dass dieser verschiedene Höhen aufweisen könnte, die mittels eines Wasserfalls verbunden sind. Seitens einiger Nutzer:innen gibt es für diesen Bereich den Wunsch, dass er etwas anspruchsvoller wird und sich auch dadurch stärker vom Snakerun (dieser ist gut für Anfänger:innen nutzbar) unterscheidet. Für das Bezirksamt ist es allerdings wichtig niedrigschwellige Angebote zur Verfügung zu stellen.

Die meisten Änderungsvorschläge gab es hinsichtlich des Kombi-Bowls. Hier war es für die Nutzer:innen wichtig, dass es mehr Geraden gibt an denen gegrindet werden kann. Besonders im Bereich der Spine ist eine gerade und lange Extension gewünscht. Es gab zudem den Vorschlag die beiden flacheren Bereiche etwas symmetrischer zu entwickeln. Es wurde angeregt, das Centerpiece entweder als richtige Jumpbox oder als Teardrop auszubilden. Für diesen eher anspruchsvollen Bereich gab es ebenfalls Änderungsideen bezüglich der Radien und Höhen. So soll beispielsweise die Vert-Extension über einen min. 40 cm hohen vertikalen Abschnitt verfügen und auf eine Höhe bis 3,00 m ansteigen.

Ergänzungen vom 2. Workshop-Tag

Es wurde sich nochmals über die Änderungen des Vortags abgestimmt. Diese sind aus Sicht der Teilnehmenden in Ordnung.

Street

Mit dem Großteil des Streetbereichs sind die Beteiligten zufrieden. Die Änderungswünsche beziehen sich hier vor allem auf Detailfragen, wie Höhen von Elementen und die Ausbildungen von Neigungen. Hier gibt es auch innerhalb der unterschiedlichen Sportnutzungen (z.B. Inlineskating, BMX, Skateboard) verschiedene Sichtweisen. Die größten Änderungswünsche der Nutzer:innen bestehen im mittleren Teil der Anlage. Beispielsweise gibt es die Idee ein Element mit Rail durch eine weitere Hip zu ersetzen. Anstelle einer Wand könnten sich die Beteiligten eine steile Bank in Form einer Jersey Barrier vorstellen. Von Seiten der Nutzer:innen gibt es weitere Ideen wie Treppenstufen und ein Element in der Form eines Hausdachs. Außerdem könnten sich einige Nutzer:innen vorstellen den Park mit einigen farbigen Elementen zu akzentuieren.

Ergänzungen vom 2. Workshop-Tag

Im oberen Bereich gibt es noch den Wunsch einer kleinen Startrampe. Für den Bereich in der Mitte gibt es Überlegungen anstelle der Idee einer Hip vom Vortag ein Bank-to-Bank Element zu integrieren, das den angesammelten Schwung vom höchsten Punkt etwas besser aufnehmen kann. Dadurch müssten einige Elemente die weiterhin gewünscht sind (z. B. Flatrail) verschoben werden.

Weiterer Zeitplan

Die Anmerkungen der Beteiligten werden geprüft und soweit möglich in die Planung integriert. Im nächsten Schritt muss der Entwurf mit den Entwässerungsplaner:innen der Fa. Schütz abgestimmt werden. Eine weitere Abstimmung muss auch mit der Denkmalbehörde erfolgen.

Die weitere Zeitplanung sieht vor, dass mit dem Bau der Anlage (Tiefbau/ Erdarbeiten) voraussichtlich im Herbst 2022 begonnen wird.

2. Beteiligungsworkshop | 18-19.03.2022